Antworten von CDU OB Kandidatin Monika Scherf

Monika Scherf (MS): Guten Tag an das Team von Unfug! Vielen Dank für Ihre Fragen – hier kommen meine Antworten

Kommentar Wohnprojekt Unfug (WU): Wir hatten ein konstruktives Gespräch mit Frau Scherf und konnten auch ein paar Gerüchte, die über Unfug herrschen, klarstellen.

  • Wie stehen sie zum Leben in alternativen Wohnkonzepten und dem Leben in Bauwagen / Tiny Houses?

MS: Lüneburg lebt von der Vielfalt und sollte somit auch alternativen Wohnformen Raum geben. Ob, wo und wie weiterer Raum bzw. Fläche zur Verfügung gestellt werden soll, entscheidet am Ende eine Mehrheit im neu gewählten Stadtrat.

WU: Verwaltungstechnisch ist das eine richtige Antwort. Problem ist nur, dass im Rat kaum Menschen vertreten sind, die Wohnprojekte gegründet haben oder in solchen Leben. Die Frage nach alternativen Lebensformen ist eben nicht nur eine rein technische, sondern eine politische. Wir hoffen, dass Frau Scherf als Bürgermeisterin offen für alternative Wohnprojekte wirbt und damit auch das Abstimmungsverhalten des Rates prägt.

  • Wie werden sie als OB*in alternative Wohnkonzepte (nachhaltig, bezahlbar) aktiv fördern und begünstigen?
  • Welche Rolle haben Wohnprojekte in Ihrem Konzept zur Stadtentwicklung Lüneburgs?
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Antworten von SPD OB Kandidatin Pia Steinrücke

Die gestellten Fragen haben wir bereits veröffentlicht.

Pia Steinrücke (PS): Liebe Bewohner*innen und Mitglieder des Projektes Unfug, vielen Dank nochmal für den guten und konstruktiven Austausch, den ich zukünftig gern fortführen möchte.

Kommentar vom Wohnprojekt Unfug (WU): Unfug war immer gesprächsbereit und wird es auch in Zukunft bleiben. Wir haben uns über den Besuch von Pia Steinrücke und Jakob Blankenburg gefreut.

PS: Ich unterstütze alternative Wohnformen und -projekte. Sie können einen wichtigen Beitrag dazu leisten, günstigen, nachhaltigen, inklusiven und generationsübergreifenden Wohnraum zu schaffen. Sie sind ein wichtiger Bestandteil meines Konzepts zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für alle in Lüneburg. Dies gilt ausdrücklich auch für das Wohnprojekt „UNFUG“.

WU: Wir freuen uns über das Bekenntnis zu alternativen Wohnprojekten. Wichtig ist es uns, dass es nicht einen separaten Platz für Bauwägen gibt, sondern sie dort ermöglicht werden, wo kein (sozialer) Wohnungsbau möglich ist. Für uns gehört das Leben im Bauwagen zum Stadtbild dazu.

PS: Sollte ich zur Oberbürgermeisterin gewählt werden, werde ich mich dafür einsetzen, dass …
… alle Möglichkeiten geprüft und umgesetzt werden, alternativen Wohnprojekten einen sicheren Rechtsrahmen zu gewähren und ihre Entwicklung zu fördern.

WU: Ein Gutachten zeigt verschiedene Wege der rechtlichen Absicherung von Unfug. Der Brandschutzmeister, die untere Naturschutzbehörde und andere Ämter gaben grünes Licht. Aus der Akte geht jedoch hervor, dass der bisherige OB Unfug aktiv bekämpft hat und ein teures Anwaltsbüro aus Hannover damit beauftragt wurde Unfug möglichst zu verhindern. Wir erwarten, dass der Vertrag mit dem Anwaltsbüro gekündigt wird, Steuermittel gespart werden und wir uns wieder an einen Tisch setzen.

PS: … in Bezug auf das Projekt „UNFUG“ ein Schlussstrich unter die Auseinandersetzungen der letzten Monate und Jahre gezogen wird und es einen gemeinsamen Neuanfang und einen respektvollen Umgang miteinander gibt, der die konstruktive Suche nach Lösungen ermöglicht, in welchem Rahmen „UNFUG“ bestehen bleiben, sich erweitern und etablieren kann.

WU: Wir sind gespannt auf die Zusammenarbeit mit vielen neuen Gesichtern im neuen Rat. Unabhängig davon, ob Frau Steinrücke Oberbürgermeisterin wird, stehen wir – wie zuvor auch – für konstruktive Lösungen bereit und werden die neue SPD-Fraktion zu Gesprächen einladen.

PS: Bei weiteren Fragen stehe ich gern zur Verfügung und freue mich über den zukünftigen Austausch.
Viele Grüße
Pia Steinrücke

WU: Wir freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit mit Frau Steinrücke.
Liebe Grüße,
Wohnprojekt Unfug

Fragen an die OB-Kandidat*innen

In den letzten eineinhalb Jahren prägte der Konflikt um unser Wohnprojekt Unfug die Politik in der Stadt mit. Nach der Kommunalwahl erwarten wir nicht nur einen neuen Oberbürgermeisterin, sondern auch viele neue Gesichter im Rat. Wir haben aus diesem Anlaß den OB-Kandidatinnen ein paar Fragen zum Thema Wohnpoltik im allgemeinen und Unfug im speziellen gestellt.

Wir werden die nächsten Tage die Antworten der Kandidat*innen auf die Fragen veröffentlichen und kommentieren.

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Kommunalwahl: Eine absurde Situation

wir schreiben euch hier aus einer absurden Situation.

Flyer

Liebe Unterstützer*innen,

wir schreiben euch hier aus einer absurden Situation. Wie viele von euch wissen, sind wir nach wie vor von der Verfügung der Stadt Lüneburg aus dem letzten Sommer betroffen und nur noch sechs Menschen leben bei Unfug. Das sind zu wenige Menschen für die Arbeit, die getan werden muss, um das Projekt zu erhalten. Dennoch tut sich ein Lichtblick auf, welcher sich für uns noch absurder anfühlt. Am 12. September sind in Niedersachsen Kommunalwahlen und dadurch können sich die Machtverhältnisse in dieser Stadt ändern und das Leben im Bauwagen könnte mit einer „progressiven“ Mehrheit im Stadtrat und einer Oberbürgermeisterin einer anderen Partei als der SPD wieder möglich werden.

Darin liegt leider die Absurdität der Situation. Wir sind große Befürworter*innen von Autonomie, Selbstorganisation und führen unsere Kämpfe gerne selber ohne Stellvertreter*innenpolitik. Allzu oft sind wir in Opposition zum Staat und seiner Regierung und haben ein eher strategisches Verhältnis zur parlamentarischen Demokratie.
Aber es ist so, dass wir in der jetzt anstehenden Kommunalwahl eine Möglichkeit sehen unser Wohnprojekt zu sichern, wenn sich die Kräfteverhältnisse in dieser Stadt wenden.

Ihr könnt uns unterstützen indem ihr wählen geht. Ihr habt 3 Stimmen pro Wahlschein für die Kommunalwahl, bei der Wahl zum/zur Oberbürgermeister*in eine Stimme. Die Linke und die Grünen haben sich klar für eine rechtliche Absicherung von Unfug mit Bauwagen ausgesprochen.

Bitte unterstützt uns in dieser absurden Situation, die schon zu lange andauert. Gleichzeitig freuen wir uns schon jetzt wieder darauf, mit euch auf der Straße zu sein, zusammen zu stehen und für ein besseres Morgen zu streiten.

In diesem Sinne,
eure Unfugis

P.S.: Wir haben neue Sticker und Flyer, die gerne verteilt und verklebt (natürlich nur legal) werden wollen.

offener Brief an die SPD und Pia Steinrücke

Liebe Pia Steinrücke, Liebe SPD Lüneburg,

Wir waren verabredet. Wo seid ihr?

Uns klingen noch die Worte von einer deiner ersten Wahlkampfveranstaltungen im Ohr, Pia![1] Du hast in der Finke gesagt, dass du das Wohnprojekt Unfug für unterstützenswert hältst und dass auf beiden Seiten Fehler gemacht worden seien. Du seist aber für Gespräche bereit, wenn wir das auch wären. Und das waren und sind wir.
Wir haben euch Anfang Juni geschrieben und zum Gespräch eingeladen. Nach einigem Hin und Her haben wir es auch geschafft einen gemeinsamen Termin zu finden. Wir waren erstaunt und haben uns gefreut: Eine Wahlkampfkampagne, die ihren Namen ernst meint? Pia und Du? Wir sollten also wirklich ein Gespräch mit euch führen und konstruktiv Überlegungen anstellen, wie bezahlbarer und solidarischer Wohnraum in Lüneburg erhalten werden kann. Wir haben geputzt, Kuchen gebacken und den Kaffee vorbereitet. Aber dann kam 1,5 Stunden vor dem Termin die Absage von euch, weil eine Person krank geworden ist. Das war schade, aber hey bei allen Menschen kommt mal was dazwischen. Ihr habt versprochen, dass ein weiterer Termin gefunden und der Vorschlag an uns herangetragen wird.

Das war vor 4 Wochen. Der Kuchen ist inzwischen steinhart und wir warten immer noch auf euch und das Gespräch zwischen Pia und uns… Oder ist es so wie es bisher immer war liebe SPD? Im Wahlkampf nach links blinken und dann doch wieder rechts überholen? Wir waren wirklich überrascht über die Aussage von Pia und wollten mit euch in einen ehrlichen und konstruktiven Austausch kommen. Mittlerweile drängt sich aber der Verdacht auf, dass ihr gar kein Interesse daran habt mit uns zu sprechen und die Terminvorschläge nur der Versuch waren uns aus dem Wahlkampf herauszuhalten. Aber wie du, Pia, richtig bemerkt hast, sind wir sehr engagiert und wir waren die letzten vier Wochen nicht untätig. Wir haben uns andere Kandidat*innen eingeladen, Netzwerke gespannt und Ideen gesammelt.

Wenn wir fordern, dass es kein Lüneburg ohne Unfug geben wird, wird es auch sicherlich keinen Wahlkampf ohne Unfug geben!

Wir freuen uns auf euch!

Euer Wohnprojekt Unfug

[1] Quelle: https://www.stadtjugendring-lueneburg.de/das-war-die-erste…/ ab Minute 13:40

Lüneburg, der AfD die Rote Karte zeigen!

Samstag, 7. August 2021
9:30 Uhr
St.-Stephanus-Platz
Lüneburg

„Die Egoisten und die Rassisten dürfen nicht Oberhand bekommen. Wir stehen an der Seite der Menschen, die für eine Welt des Friedens, der globalen Gerechtigkeit und der grenzenlosen Solidarität eintreten!“
Esther Bejarano (Auschwitz-Überlebende)

Am 7. August 2021 will die regionale AfD ihren Wahlkampfauftakt ausgerechnet im Lüneburger Stadtteil Kaltenmoor abhalten.
Seit ihrer Gründung 2013 hat die sog. „Alternative für Deutschland“ sich immer weiter in Richtung einer völkisch-nationalistischen Partei entwickelt. Die AfD diffamiert demokratische, linke und gewerkschaftliche Kräfte ebenso wie soziale Einrichtungen. Die AfD führt einen Kulturkampf gegen die Freiheit von Wissenschaft, Kultur und Medien. Sie spaltet die Gesellschaft, bekämpft die Gleichberechtigung und befeuert Hass und Hetze. Die AfD ist eine zentrale Akteurin der autoritären Zuspitzung, die auch in der BRD ausgelöst durch die globale Krise des Kapitalismus seit Jahren im vollen Gange ist. Ihr aggressiver Rassismus ist eine permanente Bedrohung und mündet oftmals in brutalen Übergriffen und Morden und soll einen Diskurs in Teilen der Gesellschaft immer weiter nach rechts verschieben. Völkisch-nationalistische und spalterisch-rassistische Argumentationen, der Hass auf Frauen, Queers und Linke sowie autoritäre Gelüste nach einem starken Staat sind allgegenwärtig und haben politische Konsequenzen. Die rassistischen, antisemitischen und misogynen Morde von Kassel, Hanau und Halle waren zuletzt die dramatischen Tiefpunkte dieser reaktionären Mobilmachung in Gesellschaft und Politik, die immer wieder auch Parallelen zur Entstehungsgeschichte der historischen Nazi-Herrschaft aufweist.

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