Die Redebeiträge zur Kundgebung vom 3.7.2020 in Lüneburg Kaltenmoor sind bereits auf unserem Youtube Kanal online.
Bilderquelle: Rudy Bartels (wenn es auf dem Bild steht) und Wohnprojekt Unfug
Hintergründe zur Hausbesetzung gibt es in den Mitteilungen der Aktivist*innen.
Bilderquelle: Rudy Bartels (wenn es auf dem Bild steht) und Wohnprojekt Unfug
Ergänzend zum bereits veröffentlichten Bericht /Redebeitrag, haben wir eine Bildergalerie erstellt (auf dem Bild clicken). Quelle der Bilder ist Rudy Bartels (wenn es drauf steht) und Unfug
Wir haben die gefilmten Redebeiträge, die auf der Demo „Stopp Mietenwahnsinn“ in Lüneburg Kaltenmoor am vergangenen Freitag gehalten wurden, online gestellt. Unfug war dabei. Mit einem Redebeitrag und einem Siebdruck Stand. Der hatte viel Erfolg, insbesondere bei den Kids. Es war eine kleine kämpferische Kundgebung. Es kam zu einem guten Austausch mit Einwohner*innen im Anschluss. Weitere Kundgebungen dürften folgen.
Beim Wohnprojekt Unfug sind die Bewohner*innen in sehr unterschiedlicher Art und Weise und in diversen Zusammenhänge politisch aktiv. Das ist ein Grund weshalb die Stadt Lüneburg, insbesondere der OB, uns los werden will.
Ein Mitbewohner ist besonders in den Fokus der Anfeindungen geraten, weil er für Die Linke im Stadtrat sitzt.
Er nimmt Stellung zu den Anfeindungen gegen ihn und die Berichterstattung in der Landeszeitung:
https://dielinke-lueneburg.de/nc/presse/detail/news/hausbesetzung-des-unigebaeudes/
Alle Bewohner*innen sind bei Unfug gleichberechtigt. Wir brauchen und haben keine „Redelsführer“[sic aus einem Polizeiprotokoll]!
Christoph ist und bleibt einer von uns.
im Nachgang zur heutigen Aktion von Bewohner*innen und Unterstützer*innen des Wohnprojektes Unfugs gegen die Eröffnungsrede von Oberbürgermeister Ulrich Mädge bei der Veranstaltung Zukunftsstadt Lüneburg, veröffentlichen wir den Redebeitrag, der per Megafon während der Rede vom Oberbürgermeister von einem Baum neben der Bühne aus, gehalten wurde. Darin erläutern sie ihre Beweggründe für die Aktion.Neben dem Redebeitrag, entrollten die Aktivistinnen ein Banner an der Dachkante der Bühne. Der OB konnte seine Rede nicht auf der Bühne halten, er flüchtete sich in den Garten hinter dem Wandelgang und sprach auf einem Gartenstuhl stehend.
Wir, Unterstützer*innen des Wohnprojektes Unfug demonstrieren heute gegen die Rede von Ulrich Mädge auf der Veranstaltung „Zukunftsstadt Lüneburg“. Die Veranstaltung und Debatten im Anschluss an seine Rede wollen wir nicht stören.
Wir begrüßen die Veranstaltung, da Bürgerbeteiligung für die Gestaltung eines zukunftsfähigen Lüneburgs unabdingbar ist und Teil einer funktionierenden Demokratie. Zur funktionierenden Demokratie gehört es seine Meinung kundtun zu dürfen und gehört zu werden. Auch wenn OB Mädge es nicht wahrhaben möchte, er wird unsere Meinung noch etliche Male auf verschiedne Arten zu hören bekommen.
Eine Rede von OB Ulrich Mädge zur Eröffnung dieser Veranstaltung ist unserer Meinung nach einfach lächerlich. Wir halten diesen Menschen für verlogen, korrupt, und höchst undemokratisch.
Hausbesetzung in Lüneburg am 1.7.2020
Wir haben folgende Pressemitteilung gerade eben erhalten!
Heute am 1.7. 2020 haben wir das leerstehende Haus in der Willy-Brandt -Straße in Lüneburg besetzt. Es soll von nun an als Wohn- und Kulturprojekt genutzt werden. Mit der Aktion stellen wir dar, dass die Wohnpolitik der Stadt Lüneburg unter Oberbürgermeister Mädge nicht mehr toleriert wird. Die Stadt Lüneburg rühmt sich mit ihrem Wohnungsbauprogramm „Zwo21“ und will nach eigener Aussage damit genügend Wohnraum für alle Menschen in dieser Stadt schaffen. Es entstehen jedoch nur Eigentumswohnungen, luxuriöse Mietwohnungen und ein verschwindend geringer Anteil an Sozialwohnungen. Nach dem Willen der Stadtverwaltung und des Stadtrats soll die Stadt nur jenen Menschen zugänglich sein, die genügend Kapital besitzen. Wer das nicht hat, wird aus der Stadt verdrängt.
Seit dem heutigen Tag darf das Wohnprojekt Unfug in Kaltenmoor ihre Bauwagen nicht mehr zu Wohnzwecken verwenden. 6 Erwachsene und 2 Babies haben dadurch ihr zu Hause verloren. Diese Menschen haben nun keinen Ort mehr um ein gemeinschaftliches und solidarisches Leben zu erproben und dem Ausverkauf der Stadt etwas entgegen zu setzen.
„Wie herzlos muss der Oberbürgermeister sein, um während einer Pandemie Menschen obdachlos zu machen. In Lüneburg findet sich nicht innerhalb von 2 Wochen eine bezahlbare Wohnung für eine kleine Familie“, meint eine der Besetzer*innen.
Deshalb haben wir uns entschieden dieses Haus zu besetzten, um den durch die Stadt zerstörten Wohnraum wiederherzustellen. Dieses Projekt soll ein Leuchtfeuer für mehr davon sein. Schon letztes Wochenende wurde in Lüneburg durch die Errichtung eines Protestcamps deutlich gemacht, dass die Politik des Oberbürgermeisters nicht mehr toleriert wird.
„Der von uns geöffnete Raum soll gemeinschaftlich und solidarisch gestaltet werden. Alle Personen können sich miteinbringen und diesen Ort zu einem wundervollen Zeichen für eine rebellische und widerständige Stadt machen.“, sagt eine weitere Besetzer*in.
Die heutige Besetzung ist auch ein Zeichen an die Stadtpolitik. Ihr werdet uns nicht los! Wenn ihr unsere Freiräume angreift, schaffen wir Neue. Eure Repression lässt uns zusammenrücken und gemeinsam zurückschlagen. Wir werden nicht länger ruhig sein, sondern uns diese Stadt zurückholen.
Unfug Bleibt!
Gegen die Stadt der Reichen!
Die rebellische und solidarische Stadt organisieren!
Wir haben ein Update erhalten!
Hausbesetzung auf der Willy-Brandt-Straße in Lüneburg dauert trotz polizeilichem Räumungsversuch in der Nacht an
gegen 2:30 sind Polizisten samt Polizeihund in das besetzte Haus eingedrungen und haben versucht mit Gewalt die Besetzung noch im Dunkeln der Nacht zu räumen. Eine Person wurde vom mehreren Polizisten niedergeschlagen, gefesselt und aus dem Haus gezerrt, ist aber mittlerweile wieder frei. Die anderen Hausbesetzerinnen haben sich auf das Dach des Hauses begeben. Zwei Hausbesetzer haben sich vom Balkon abgeseilt und hängen dort mit einem Banner. Kurz darauf wurde die angemeldete Mahnwache vor dem Haus von der Polizei erheblich gestört. Zwei Versammlungsteilnehmer wurden aus bislang unbekannten Gründen festgenommen. Dirk Neumann, der für die AFD im Lüneburger Stadtrat sitzt und gleichzeitig als Polizist arbeitet war an einer Festnahme beteiligt. Mittlerweile hat sich die Situation entspannt, die Polizei scheint eingesehen zu haben, dass eine schnelle Räumung bei Nacht und Nebel unmöglich ist. Die Besetzerinnen harren weiter auf dem Dach und am Balkon hängend aus. Andere Akivistinnen haben es sich vor dem Haus bei der Mahnwache gemütlich gemacht. Es ist möglich, vorbei zu kommen.
Nach fast 20 Stunden erfolgreicher Besetzung wurde das Gebäude geräumt.
Wir haben die Info erhalten, dass alle Besetzer*innen wieder auf freiem Fuß sind und trotz des teilweise völlig unverhältnismäßigem Einsatz von Gewalt seitens der Polizei geht es allen soweit gut.