Brief der Stadt Lüneburg ruft Irritation hervor

Pressemitteilung der Unfug-Bewohner*innen zu den neuen Entwicklungen in der Auseiandersetzung um die Bauwagen auf dem Grunstück.

Der Fachbereich Stadtentwicklung der Hansestadt Lüneburg verschickte einen Brief an Unfug, in dem baurechtswidrige Zustände moniert wurden. Im Kern droht die Verwaltung mit einer „kostenpflichtigen bauordnungsrechtlichen Verfügung“, also der Räumung der Bauwagen.

Luzie Glock bringt die Irritation bei Unfug auf den Punkt: „Wir führen seit Wochen intensive Gespräche mit der Politik. Parteiübergreifend wird unser inklusives, nachhaltiges und gemeinschaftliches Konzept gelobt. Wir alle sind uns einig, dass unsere Stadt mehr solcher Ansätze braucht. In öffentlichen Veranstaltungen zu alternativen Wohnprojekten äußerte sich die Stadt stets positiv. Umso irritierter sind wir über den Brief der Verwaltung.“

Unfug hat sofort das Gespräch mit der Politik gesucht und erneut wurde fraktionsübergreifend Bestätigung und Unterstützung zugesagt. „Wir gehen den eingeschlagenen Weg weiter, weil er erfolgsversprechend ist. In den Gesprächen wurde Bezug auf die Tiny-House-Bewegung und den Bedarf nach alternativen Wohnformen genommen. Die Politik, so unser Eindruck, fragt sich nicht ob, sondern wie sie alternative Wohnformen wie Unfug absichern und fördern kann. Wir hoffen, die Stadt nimmt in diesem Prozess eine partnerschaftliche Rolle ein“, so Bewohner Sven Schupp.

Das Wohnprojekt Unfug (Unabhängig, frei und gemeinsam Wohnen) existiert seit Anfang 2018. Auf dem erworbenen Grundstück wohnen zehn Menschen, sowohl in einem Haus als auch in Bauwagen auf dem Grundstück. Das Projekt versteht sich als politisch und hat ein inklusives Wohnkonzept.

Hier wird bezahlbarer Wohnraum geschaffen

Die Stadtverwaltung macht es uns schwer, unser Projekt mit Haus und Bauwägen zu verwirklichen. Von zivilgesellschaftlicher Seite bekommen wir viel Zuspruch. Das freut uns! Unfug bekommt Rückendwind vom DGB Nord-Ost-Niedersachen, Mitteilung vom 26.11.2019

DGB_Vorsitzender bei Wohnprojekt Unfug 26.11.19
DGB_Vorsitzender bei Wohnprojekt Unfug 26.11.19

Lüneburgs DGB-Vorsitzender besucht Wohnprojekt

Lüneburgs DGB-Kreisvorsitzender Matthias Richter-Steinke informierte sich heute auf Einladung des Wohnprojekts „Unfug“ im Stadtteil Kaltenmoor über die Umsetzung alternativer Wohnformen. Als besonders bemerkenswert fand Richter-Steinke, dass es der Gemeinschaftsinitiative gelungen ist, dort in Gebäuden und Wohnwagen Wohnraum für mehr als 10 Bewohner zu schaffen – wo vorher nur 2 Menschen lebten. „Angesichts der stark ansteigenden Mieten und des sehr knappen bezahlbaren Wohnraums in Lüneburg ist das ein wirklicher Gewinn für die Kommune“, so Richter-Steinke. Auch gelang es dem Wohnprojekt generationsübergreifend und barrierefrei Jung und Alt unter einem Dach zu vereinen. „Dieses und andere Wohnprojekte Lüneburgs machen deutlich, wie innovative Lösungen für die angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt auch aussehen können“, so Richter-Steinke weiter.

Hintergrund:

Wie der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) so setzt sich auch das Wohnprojekt Unfug im „Lüneburger Netzwerk Sozial!“ für eine Kehrtwende in der Wohnungspolitik ein. Dabei reichen die Forderungen des Netzwerks von den Themen mehr Mieterschutz, über mehr kommunalen Wohnungsbau bis zur Unterstützung selbstverwalteter Wohnprojekte.

Foto (DGB) zu ihrer Verwendung: DGB-Vorsitzender Matthias Richter-Steinke (Bildmitte) und Bewohner von Unfug.

http://nordostniedersachsen.dgb.de/

Grüne Lüneburg unterstützen Unfug

Die Lüneburger Grünen haben einen Artikel über unser Wohnprojekt veröffentlicht.

Wir sind seit dem Sommer 2019 im Gespräch mit den Fraktionen im Stadtrat Lüneburg, auf der Suche nach einer Lösung für die Bauwagen, die als Zimmer genutzt werden und fester Bestandteil des Wohnprojektes sind: Ob Sondergenehmigung,  Duldung oder Änderung des Flächennutzungsplans. Die Fraktionen haben uns signalisiert, dass sie durchaus Lösungen für möglich halten. So auch die Grünen, die ihre Unterstützung mit dem unten stehenden Artikel, zeigen.

Um so überraschter waren wir am Mittwoch (20.11.2019), also wir Post von der Stadt Lüneburg bekommen haben.  Darin enthalten ist die Drohung mit einer kostenpflichtigen Verfügung zur Räumung der Bauwagen. Wir werden uns in den kommenden Tage dazu äußern.

Unfug Bleibt! „Grüne Lüneburg unterstützen Unfug“ weiterlesen

buntes Treiben im Herbst

Ob Sanierungsmaßnahmen, Veranstaltungen, Vernetzung oder vielfältiges politisches Engagement vieler Unfugler*innen. Der Hebst ist da und es herrscht buntes Treiben bei Unfug!

Treppensanierung
Treppensanierung

Wir haben uns an der Fahrradtour im Rahmen der Wandelwoche beteiligt und das Wohnprojekt Unfug Interessierten Menschen vorgestellt. Beim Leuphana-Uni-Seminar „Neue Gemeinschaftsformen (als Ausdruck gesellschaftlicher Differenzierung)“ sind wir auch vertreten.
Die Vernetzungsarbeit zum Thema Wohnen in Lüneburg geht weiter. Am 7. November beteiligen wir uns aktiv an einer Podiumsdiskussion vom Netzwerk Lüneburg Sozial um 18Uhr im Glockenhaus Lüneburg. Neben einem Impulsvortrag durch Dr. phil. Andrej Holm wird es im Anschluss eine Podiumsdiskussion, unter Einbeziehung des Publikums, geben. Und wir sind weiter im Gespräch mit verschiedenen politischen Akteuren, auf der Suche nach Lösungen für die Bauwägen auf unserem Grundstück.

Fenstersanierung
Fenstersanierung

Tolles Sommerfest!

Wir hatten am 21. Juli ein schönes Sommerfest. Mehrere hundert Menschen sind im Laufe des Tages vorbei gekommen und das Wetter hat mitgespielt: schön und nicht zu heiß. Das ist eine gute Motivation weiter zu kämpfen! Für das Wagenleben, für Inklusion, für bezahlbarem Wohnraum, für Wohnprojekte,… #wemgehörtlueneburg #unfugbleibt!

Bildergalerie

Eingang - Quelle T. Knorr
Eingang – Quelle T. Knorr
Projektführung - Quelle T. Knorr
Projektführung – Quelle T. Knorr
Schminken - Quelle T. Knorr
Kinderschminken – Quelle T. Knorr
Siebdruck - Quelle T. Knorr
Siebdruck – Quelle T. Knorr
Siebdruck - Quelle T. Knorr
Siebdruck – Quelle T. Knorr
Musik - Quelle T. Knorr
Musik – Quelle T. Knorr
Musik - Quelle T. Knorr
Musik – Quelle T. Knorr

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Zur aktuellen Lage von Unfug

Seit Oktober 2018 setzen wir uns mit der Verwaltung der Stadt Lüneburg auseinander. Der Hauptdiskussionspunkt sind unsere sechs Bauwägen auf dem Grundstück. Das Leben in Bauwägen ist in Deutschland rechtlich nicht geregelt und findet deshalb immer in einer Grauzone statt. In unserem Falle sieht die Stadt die Bauwägen als illegal an. Wir, andere Hausprojekte und viele andere Menschen und Organisationen sehen dies anders. Gemeinsam zeigen wir, dass das Leben im Bauwägen fester Bestandteil unserer vielfältigen Stadtkultur ist.

Durch die Kombination von Haus und Bauwägen ist es möglich bezahlbaren Wohnraum für aktuell neun Erwachsene und ein Kind zu schaffen. Durch die Bauwägen vermeiden wir Versiegelung des Bodens, schaffen eine hohe Wohndichte und zeigen Alternativen zur aktuellen Wohnungspolitik auf. Unser Haus und Gelände hatte viele Hürden. Wir haben uns aber die Aufgabe gestellt barrierearmes Wohnen und Leben in Gemeinschaft zu ermöglichen. Nicht nur für uns, sondern auch für Gäste. Die Kombination von ökologischem, barrierearmen, gemeinschaftlichem und bezahlbarem Wohnen entspricht unserem politischem Ideal. „Zur aktuellen Lage von Unfug“ weiterlesen