Mehr Leben – Wohnprojekte Lüneburg e.V. unterstützt bedrohtes Wohnprojekt

Wir bekommen auch Unterstützung von Mehr Leben e.V.  Danke! Der Verein fördert die Entstehung von Wohnprojekten in Lüneburg und Umgebung.Lüneburg, 27.11.19

Mehr Leben e.V., der Dachverband für gemeinschaftliches Wohnen in und um Lüneburg, ist bestürzt über die Lage des Wohnprojekts Unfugs in Kaltenmoor. Das Wohnprojekt hat am 20.11.19 einen Brief der Stadtverwaltung erhalten, in dem es aufgefordert wird, die Bauwägen auf dem Projektgelände zu entfernen.

Dies gefährdet die Existenz des gesamten Projekts.

Die Wohnprojektsgruppe Unfug (Der Name steht für UNabhängig, Frei Und Gemeinsam wohnen) hat 2017 gemeinsam ein Haus mit Grundstück in Kaltenmoor als Gemeinschaftseigentum gekauft. Die Bauwägen auf dem Gelände sind Teil des inklusiven Wohnkonzeptes des Wohnprojektes und sind ökologisch nachhaltiger Wohnraum für sechs Bewohner*innen und ein Kind. Durch das innovative Konzept des Mietshäuser Syndikats ist sämtlicher Wohnraum des Projekts langfristig entprivatisiert. In diesem Sinne ist das Projekt ein exzellentes Beispiel für zivilgesellschaftliches, wohnungspolitisches Engagement, das ohne staatliche Hilfe einen Beitrag dazu leistet, der aktuellen Wohnungskrise etwas entgegenzusetzen.

Die Aufforderung der Stadt, die Bauwägen vom Unfug Gelände zu entfernen, hat mit einer historischen Besonderheit zu tun. Das Grundstück liegt aus historischen Gründen im Außenbereich, wo es eigentlich keine Wohnbebauung geben darf. „Dieser besondere Umstand darf dem Projekt nun nicht zum Nachteil gereichen.“, sagt Max Werner, Mitglied im Vorstand von Mehr Leben, und führt weiter aus: „Das Gelände ist Teil des Stadtgebietes, südlich der Konrad-Adenauer-Str. gibt es zahlreiche andere Wohnbebauungen. Dem gesunden Menschenverstand erschließt sich nicht, warum gerade das Gelände von Unfug nun als nicht bebaubar gelten soll. Insofern ist es eine Frage des politischen Willens, eine pragmatische Lösung zu finden.“

Bereits seit einigen Wochen befindet sich Unfug in Gesprächen mit diversen Stadtratsfraktionen. Diese Gespräche wurden von Mehr Leben begleitet und von unserer Seite aus als sehr konstruktiv und wohlwollend wahrgenommen. Insofern kam die plötzliche Anordnung der Verwaltung für uns überraschend und ist irritierend.

Wir fordern die Stadt auf, mit uns gemeinsam nach Wegen zu suchen, das Projekt Unfug in seiner jetzigen Form zu erhalten.