Kommunalwahl: Eine absurde Situation

wir schreiben euch hier aus einer absurden Situation.

Flyer

Liebe Unterstützer*innen,

wir schreiben euch hier aus einer absurden Situation. Wie viele von euch wissen, sind wir nach wie vor von der Verfügung der Stadt Lüneburg aus dem letzten Sommer betroffen und nur noch sechs Menschen leben bei Unfug. Das sind zu wenige Menschen für die Arbeit, die getan werden muss, um das Projekt zu erhalten. Dennoch tut sich ein Lichtblick auf, welcher sich für uns noch absurder anfühlt. Am 12. September sind in Niedersachsen Kommunalwahlen und dadurch können sich die Machtverhältnisse in dieser Stadt ändern und das Leben im Bauwagen könnte mit einer „progressiven“ Mehrheit im Stadtrat und einer Oberbürgermeisterin einer anderen Partei als der SPD wieder möglich werden.

Darin liegt leider die Absurdität der Situation. Wir sind große Befürworter*innen von Autonomie, Selbstorganisation und führen unsere Kämpfe gerne selber ohne Stellvertreter*innenpolitik. Allzu oft sind wir in Opposition zum Staat und seiner Regierung und haben ein eher strategisches Verhältnis zur parlamentarischen Demokratie.
Aber es ist so, dass wir in der jetzt anstehenden Kommunalwahl eine Möglichkeit sehen unser Wohnprojekt zu sichern, wenn sich die Kräfteverhältnisse in dieser Stadt wenden.

Ihr könnt uns unterstützen indem ihr wählen geht. Ihr habt 3 Stimmen pro Wahlschein für die Kommunalwahl, bei der Wahl zum/zur Oberbürgermeister*in eine Stimme. Die Linke und die Grünen haben sich klar für eine rechtliche Absicherung von Unfug mit Bauwagen ausgesprochen.

Bitte unterstützt uns in dieser absurden Situation, die schon zu lange andauert. Gleichzeitig freuen wir uns schon jetzt wieder darauf, mit euch auf der Straße zu sein, zusammen zu stehen und für ein besseres Morgen zu streiten.

In diesem Sinne,
eure Unfugis

P.S.: Wir haben neue Sticker und Flyer, die gerne verteilt und verklebt (natürlich nur legal) werden wollen.

offener Brief an die SPD und Pia Steinrücke

Liebe Pia Steinrücke, Liebe SPD Lüneburg,

Wir waren verabredet. Wo seid ihr?

Uns klingen noch die Worte von einer deiner ersten Wahlkampfveranstaltungen im Ohr, Pia![1] Du hast in der Finke gesagt, dass du das Wohnprojekt Unfug für unterstützenswert hältst und dass auf beiden Seiten Fehler gemacht worden seien. Du seist aber für Gespräche bereit, wenn wir das auch wären. Und das waren und sind wir.
Wir haben euch Anfang Juni geschrieben und zum Gespräch eingeladen. Nach einigem Hin und Her haben wir es auch geschafft einen gemeinsamen Termin zu finden. Wir waren erstaunt und haben uns gefreut: Eine Wahlkampfkampagne, die ihren Namen ernst meint? Pia und Du? Wir sollten also wirklich ein Gespräch mit euch führen und konstruktiv Überlegungen anstellen, wie bezahlbarer und solidarischer Wohnraum in Lüneburg erhalten werden kann. Wir haben geputzt, Kuchen gebacken und den Kaffee vorbereitet. Aber dann kam 1,5 Stunden vor dem Termin die Absage von euch, weil eine Person krank geworden ist. Das war schade, aber hey bei allen Menschen kommt mal was dazwischen. Ihr habt versprochen, dass ein weiterer Termin gefunden und der Vorschlag an uns herangetragen wird.

Das war vor 4 Wochen. Der Kuchen ist inzwischen steinhart und wir warten immer noch auf euch und das Gespräch zwischen Pia und uns… Oder ist es so wie es bisher immer war liebe SPD? Im Wahlkampf nach links blinken und dann doch wieder rechts überholen? Wir waren wirklich überrascht über die Aussage von Pia und wollten mit euch in einen ehrlichen und konstruktiven Austausch kommen. Mittlerweile drängt sich aber der Verdacht auf, dass ihr gar kein Interesse daran habt mit uns zu sprechen und die Terminvorschläge nur der Versuch waren uns aus dem Wahlkampf herauszuhalten. Aber wie du, Pia, richtig bemerkt hast, sind wir sehr engagiert und wir waren die letzten vier Wochen nicht untätig. Wir haben uns andere Kandidat*innen eingeladen, Netzwerke gespannt und Ideen gesammelt.

Wenn wir fordern, dass es kein Lüneburg ohne Unfug geben wird, wird es auch sicherlich keinen Wahlkampf ohne Unfug geben!

Wir freuen uns auf euch!

Euer Wohnprojekt Unfug

[1] Quelle: https://www.stadtjugendring-lueneburg.de/das-war-die-erste…/ ab Minute 13:40

Lüneburg, der AfD die Rote Karte zeigen!

Samstag, 7. August 2021
9:30 Uhr
St.-Stephanus-Platz
Lüneburg

„Die Egoisten und die Rassisten dürfen nicht Oberhand bekommen. Wir stehen an der Seite der Menschen, die für eine Welt des Friedens, der globalen Gerechtigkeit und der grenzenlosen Solidarität eintreten!“
Esther Bejarano (Auschwitz-Überlebende)

Am 7. August 2021 will die regionale AfD ihren Wahlkampfauftakt ausgerechnet im Lüneburger Stadtteil Kaltenmoor abhalten.
Seit ihrer Gründung 2013 hat die sog. „Alternative für Deutschland“ sich immer weiter in Richtung einer völkisch-nationalistischen Partei entwickelt. Die AfD diffamiert demokratische, linke und gewerkschaftliche Kräfte ebenso wie soziale Einrichtungen. Die AfD führt einen Kulturkampf gegen die Freiheit von Wissenschaft, Kultur und Medien. Sie spaltet die Gesellschaft, bekämpft die Gleichberechtigung und befeuert Hass und Hetze. Die AfD ist eine zentrale Akteurin der autoritären Zuspitzung, die auch in der BRD ausgelöst durch die globale Krise des Kapitalismus seit Jahren im vollen Gange ist. Ihr aggressiver Rassismus ist eine permanente Bedrohung und mündet oftmals in brutalen Übergriffen und Morden und soll einen Diskurs in Teilen der Gesellschaft immer weiter nach rechts verschieben. Völkisch-nationalistische und spalterisch-rassistische Argumentationen, der Hass auf Frauen, Queers und Linke sowie autoritäre Gelüste nach einem starken Staat sind allgegenwärtig und haben politische Konsequenzen. Die rassistischen, antisemitischen und misogynen Morde von Kassel, Hanau und Halle waren zuletzt die dramatischen Tiefpunkte dieser reaktionären Mobilmachung in Gesellschaft und Politik, die immer wieder auch Parallelen zur Entstehungsgeschichte der historischen Nazi-Herrschaft aufweist.

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Wir kämpfen weiter!

Es ist genau 1 Jahr her, dass die Verfügung in Kraft getreten ist, welche uns die Wohnnutzung der Bauwagen untersagt. Dadurch haben wir Wohnraum verloren.
Weniger Wohnraum = weniger Menschen! = höhere Miete 🙁
Die Hälfte unserer Mitbewohnis musste ausziehen, doch wir lassen uns nicht vertreiben und kämpfen weiter!


#UnfugBleibt #WirBleibenAlle

Tiny-House-Antrag der Lüneburger SPD ein reines Wahlkampfmanöver?

Das Wohnprojekt Unfug erklärt alternative Lebensformen und das Recht auf Stadt zum Wahlkampfthema.

In der Bauausschusssitzung am heutigen Montag wurde über alternative Wohnkonzepte im Zuge eines Antrags der SPD-Ratsfraktion zu Tiny-Häusern diskutiert. Die Linksfraktion hatte den SPD-Antrag zum Anlass genommen, noch einmal einen Antrag auf die rechtliche Absicherung eines bestehenden Wohnprojektes mit Tiny-Häusern (Wohnprojekt UNFUG) zu stellen. Während über den SPD-Antrag beraten wurde, wurde der Antrag zum Wohnprojekt Unfug bedauerlicherweise abgewiesen.

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Unfugbleibt wieder Thema im Bauausschuss

Hallo an Alle,

wir melden uns mal wieder aus unserem aktiven Ausruhen vom Kampf um unser Wohnprojekt zurück.

Warum tun wir das?

Am Montag wird im Bauausschuss der Stadt Lüneburg wieder über den Antrag abgestimmt das Leben im Bauwagen zu legalisieren. Die SPD hat einen Antrag eingebracht, der das Leben in Tiny Houses (gentrifizierte Bauwagen) in Lüneburg ermöglichen soll.

Da dachten wir uns: WOW! Scheinbar hat die SPD einen Wandel durchgemacht und möchte alternative Wohnformen nun doch in Lüneburg ermöglichen. Deshalb wurde der Antrag erneut eingebracht und wir gehen davon aus, dass der Ausschuss diesen dieses mal annimmt. Denn es ist Wahlkampf und keine Partei möchte doch schlecht aussehen oder gar ihre Wurzeln ihrer Partei hüst nochmals verraten.

Wir sehen deshalb optimistisch in die Zukunft, weil wir entweder am Montag die Bestätigung bekommen, dass das Leben im Bauwagen bei uns wieder möglich sein wird, oder wir werden viel Spaß dabei haben den Wahlkampf zu begleiten und das Thema Recht-Auf-Stadt ins Gespräch zu bringen.

Wir halten euch auf dem Laufenden und freuen uns auf einen Sommer mit euch! Solidarisch, mit Abstand und Maske!

Eine Sache bleibt dabei aber klar: Egal wie am Montag entschieden wird. Wir sind solidarisch mit den Jugendlichen des JUZ Stadtmitte, die verdrängt werden sollen.

JUZ und UNFUG bleibt!🏴