Unfugbewohner nimmt Stellung zu politischen Anfeindungen

Beim Wohnprojekt Unfug sind die Bewohner*innen in sehr unterschiedlicher Art und Weise und in diversen Zusammenhänge politisch aktiv. Das ist ein Grund weshalb die Stadt Lüneburg, insbesondere der OB, uns los werden will.

Ein Mitbewohner ist besonders in den Fokus der Anfeindungen geraten, weil er für Die Linke im Stadtrat sitzt.

Er nimmt Stellung zu den Anfeindungen gegen ihn und die Berichterstattung in der Landeszeitung:

https://dielinke-lueneburg.de/nc/presse/detail/news/hausbesetzung-des-unigebaeudes/

Alle Bewohner*innen sind bei Unfug gleichberechtigt. Wir brauchen und haben keine „Redelsführer“[sic aus einem Polizeiprotokoll]!

Christoph ist und bleibt einer von uns.

OB Ulrich Mädge aufs Dach gestiegen

im Nachgang zur heutigen Aktion von Bewohner*innen und Unterstützer*innen des Wohnprojektes Unfugs gegen die Eröffnungsrede von Oberbürgermeister Ulrich Mädge bei der Veranstaltung Zukunftsstadt Lüneburg, veröffentlichen wir den Redebeitrag, der per Megafon während der Rede vom Oberbürgermeister von einem Baum neben der Bühne aus, gehalten wurde. Darin erläutern sie ihre Beweggründe für die Aktion.Neben dem Redebeitrag, entrollten die Aktivistinnen ein Banner an der Dachkante der Bühne. Der OB konnte seine Rede nicht auf der Bühne halten, er flüchtete sich in den Garten hinter dem Wandelgang und sprach auf einem Gartenstuhl stehend.

Redebeitrag

Redebeitrag anhören (MP3)

Wir, Unterstützer*innen des Wohnprojektes Unfug demonstrieren heute gegen die Rede von Ulrich Mädge auf der Veranstaltung „Zukunftsstadt Lüneburg“. Die Veranstaltung und Debatten im Anschluss an seine Rede wollen wir nicht stören.

Wir begrüßen die Veranstaltung, da Bürgerbeteiligung für die Gestaltung eines zukunftsfähigen Lüneburgs unabdingbar ist und Teil einer funktionierenden Demokratie. Zur funktionierenden Demokratie gehört es seine Meinung kundtun zu dürfen und gehört zu werden. Auch wenn OB Mädge es nicht wahrhaben möchte, er wird unsere Meinung noch etliche Male auf verschiedne Arten zu hören bekommen.
Eine Rede von OB Ulrich Mädge zur Eröffnung dieser Veranstaltung ist unserer Meinung nach einfach lächerlich. Wir halten diesen Menschen für verlogen, korrupt, und höchst undemokratisch.

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Sowas kommt von Sowas – Hausbesetzung in Lüneburg

Hausbesetzung in Lüneburg am 1.7.2020

Wir haben folgende Pressemitteilung gerade eben erhalten!

Heute am 1.7. 2020 haben wir das leerstehende Haus in der Willy-Brandt -Straße in Lüneburg besetzt. Es soll von nun an als Wohn- und Kulturprojekt genutzt werden. Mit der Aktion stellen wir dar, dass die Wohnpolitik der Stadt Lüneburg unter Oberbürgermeister Mädge nicht mehr toleriert wird. Die Stadt Lüneburg rühmt sich mit ihrem Wohnungsbauprogramm „Zwo21“ und will nach eigener Aussage damit genügend Wohnraum für alle Menschen in dieser Stadt schaffen. Es entstehen jedoch nur Eigentumswohnungen, luxuriöse Mietwohnungen und ein verschwindend geringer Anteil an Sozialwohnungen. Nach dem Willen der Stadtverwaltung und des Stadtrats soll die Stadt nur jenen Menschen zugänglich sein, die genügend Kapital besitzen. Wer das nicht hat, wird aus der Stadt verdrängt.

Seit dem heutigen Tag darf das Wohnprojekt Unfug in Kaltenmoor ihre Bauwagen nicht mehr zu Wohnzwecken verwenden. 6 Erwachsene und 2 Babies haben dadurch ihr zu Hause verloren. Diese Menschen haben nun keinen Ort mehr um ein gemeinschaftliches und solidarisches Leben zu erproben und dem Ausverkauf der Stadt etwas entgegen zu setzen.

„Wie herzlos muss der Oberbürgermeister sein, um während einer Pandemie Menschen obdachlos zu machen. In Lüneburg findet sich nicht innerhalb von 2 Wochen eine bezahlbare Wohnung für eine kleine Familie“, meint eine der Besetzer*innen.

Deshalb haben wir uns entschieden dieses Haus zu besetzten, um den durch die Stadt zerstörten Wohnraum wiederherzustellen. Dieses Projekt soll ein Leuchtfeuer für mehr davon sein. Schon letztes Wochenende wurde in Lüneburg durch die Errichtung eines Protestcamps deutlich gemacht, dass die Politik des Oberbürgermeisters nicht mehr toleriert wird.

„Der von uns geöffnete Raum soll gemeinschaftlich und solidarisch gestaltet werden. Alle Personen können sich miteinbringen und diesen Ort zu einem wundervollen Zeichen für eine rebellische und widerständige Stadt machen.“, sagt eine weitere Besetzer*in.

Die heutige Besetzung ist auch ein Zeichen an die Stadtpolitik. Ihr werdet uns nicht los! Wenn ihr unsere Freiräume angreift, schaffen wir Neue. Eure Repression lässt uns zusammenrücken und gemeinsam zurückschlagen. Wir werden nicht länger ruhig sein, sondern uns diese Stadt zurückholen.

Unfug Bleibt!

Gegen die Stadt der Reichen!

Die rebellische und solidarische Stadt organisieren!

Update vom 2.7. um 6 Uhr

Wir haben ein Update erhalten!

Hausbesetzung auf der Willy-Brandt-Straße in Lüneburg dauert trotz polizeilichem Räumungsversuch in der Nacht an

gegen 2:30 sind Polizisten samt Polizeihund in das besetzte Haus eingedrungen und haben versucht mit Gewalt die Besetzung noch im Dunkeln der Nacht zu räumen. Eine Person wurde vom mehreren Polizisten niedergeschlagen, gefesselt und aus dem Haus gezerrt, ist aber mittlerweile wieder frei. Die anderen Hausbesetzerinnen haben sich auf das Dach des Hauses begeben. Zwei Hausbesetzer haben sich vom Balkon abgeseilt und hängen dort mit einem Banner. Kurz darauf wurde die angemeldete Mahnwache vor dem Haus von der Polizei erheblich gestört. Zwei Versammlungsteilnehmer wurden aus bislang unbekannten Gründen festgenommen. Dirk Neumann, der für die AFD im Lüneburger Stadtrat sitzt und gleichzeitig als Polizist arbeitet war an einer Festnahme beteiligt. Mittlerweile hat sich die Situation entspannt, die Polizei scheint eingesehen zu haben, dass eine schnelle Räumung bei Nacht und Nebel unmöglich ist. Die Besetzerinnen harren weiter auf dem Dach und am Balkon hängend aus. Andere Akivistinnen haben es sich vor dem Haus bei der Mahnwache gemütlich gemacht. Es ist möglich, vorbei zu kommen.

Update am Abend

Nach fast 20 Stunden erfolgreicher Besetzung wurde das Gebäude geräumt.
Wir haben die Info erhalten, dass alle Besetzer*innen wieder auf freiem Fuß sind und trotz des teilweise völlig unverhältnismäßigem Einsatz von Gewalt seitens der Polizei geht es allen soweit gut.

Video

Bildergalerie und Bericht zum Protestag vom 27.6.

Eine Soligruppe hat am 27. Juni ein Protestcamp „für eine solidarische Stadt für alle“ im Rathausgarten in Lüneburg veranstaltet.

Der Lüneburger Oberbürgermeister Ulrich Mädge war allerdings not amused darüber. Er lies die Versammlung durch die Polizei verbieten und auflösen. Im öffentlich zugänglichen Rathausgarten, dürfen sich nur Touristen aufhalten. Protest ist unerwünscht.

Die Auflösung dürfte rechtswidrig gewesen sein. Sie widerspricht Grundsatzurteile vom Bundesverfassungsgericht, wie das „Fraport-Urteil„. Demnach unterliegen Orte, die dem öffentlichen Verkehr gewidmet und in öffentlicher Hand sind, einer Grundrechtsbindung. Es darf dort demonstriert werden. Das ist beim Rathausgarten der Fall. Und der Zusammenhang zwischen Ort und Gegenstand des Protestes war eindeutig. (zur Ortswahl, VG Lüneburg)Es ging um die Wohnungspolitik der Stadt, die im Rat bestimmt wird. Ordnungsamt und Polizei behaupteten aber, es handelte sich nicht um höchstrichterliche Rechtsprechung?!

Die Menschen zogen anschließend mit einer „Sponti“ durch die Innenstadt. Die Polizei versperrte den Weg zur großen Bäckerstraße. Wo kämen wir denn hin, würde eine Demonstration die Menschen beim Einkaufen in der Kaufmeile stören?!

Die Sponti machte an der Kundgebung gegen das neue Kohlegesetz am Lambertiplatz Halt. Es wurden Redebeiträge gehalten.

Vor dem Rathausgarten konnte eine spontane Mahnwache angemeldet werden, die bis in die Nacht hinein ging. Es gab Musik, nette Gespräche und Küche für alle. Am Abend wurde eine Doku über die Rote Zora „Frauen, Bildet Banden“ im OpenAir Kino gezeigt.

Bildergalerie

Bilderquelle: Rudy Bartels, Keinlüneburgohneunfug, Unfug, Cécile Lecomte

Gelebte Utopie: Lüneburger Protestcamp für eine solidarische „Stadt für alle“

Wir freuen uns sehr über die Aktionen solidarischer Menschen für den Erhalt unseres Wohnprojektes.

Das Protestcamp ist gestern vom Frommepark in den Rathausgarten umgezogen. Das war ein Affront zu viel für OB Ulrich Mädge, der die Polizei mit der – mit großer Wahrscheinlichkeit illegalen – Auflösung des Camps beauftragte. Dort sollen sich nur Touristen, die Lüneburg bewundern, aufhalten. Protest ist unerwünscht.

Die Menschen zogen anschließend mit einer „Sponti“ durch die Innenstadt. Vor dem Rathausgarten konnte eine spontane Mahnwache angemeldet werden, die bis in die Nacht hinein ging. Am Abend gab es mit der Doku „Frauen, Bildet Banden“ Openair Kino.

Wir Dokumentieren die Pressemitteilung der Gruppe die das Protestcamp auf die Beine gestellt hat.

„Gelebte Utopie: Lüneburger Protestcamp für eine solidarische „Stadt für alle““ weiterlesen

Protestcamp im Frommepark

Wir haben von einer Soligruppe „Kein Lüneburg ohne Unfug“ Nachricht erhalten, dass der Frommepark in Solidarität mit Unfug besetzt ist!.

Tolle Aktion! Danke! Das zeigt: Die Stadt Lüneburg und insbesondere die SPD und ihren Bürgermeister Ulrich Mädge wird das Thema bezhalbarem inklusivem Wohn- und Freiraum per Räunungsverfügung nicht los!

Nachricht von der Soligruppe

Unten findest du eine Bildergalerie

Offener Freiraum im Frommepark

In diesem Moment und in Solidarität mit Unfug bauen wir im Frommepark einen Freiraum in Form eines kleinem Protestcamp auf. Es gibt Musik, Getränke, coole Banner und später auch SoKü.

Kommt vorbei und füllt diesen Freiraum mit Leben.
Bringt eure Freundinnen mit und alles was ihr euch in einem Freiraum sonst noch wünscht.

Gerne könnt ihr auch hier übernachten, ob unter dem Sternenhimmel oder im Zelt. F

ür die Sokü braucht ihr eigenes Geschirr, für Sicherheit eine ‚Mund-Nasen-Bedekung‘ und die EA-Nummer: 015213682709 und für Info’s den Channel –> t.me/unfugprotestcamp

Keinen Bock haben wir auf lebensfeindliches und diskriminierendes Verhalten, Nazis und Cops, die braucht keines.

In diesem Sinne, bis gleich und KEIN LÜNEBURG OHNE UNFUG

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