Antworten vom OB-Kandidaten Michèl Pauly (Die Linke)

Michèl Pauly (MP): Ola,jetzt finde ich endlich Zeit euch zu antworten, hoffe es ist noch nicht zu spät. Aber wir kennen uns ja seit einigen Jahren ganz gut und eigentlich kennt ihr auch meine Positionen. Aber zu euren Fragen:

  • Wie stehen Sie zum Leben in alternativen Wohnkonzepten und dem Leben in Bauwagen / Tiny Houses?

MP: Alternative Wohnformen gehören für mich zu einer lebendigen Stadt dazu. Gerade gemeinschaftliche Wohnprojekte haben für unsere Stadt einen Drittnutzen. Sie bedeuten stärkere soziale Gemeinschaften, kulturelle und politische Vielfalt und, in Anbetracht der globalen klimatischen Herausforderung und der begrenzten Ressource „Platz“ in der Stadt, bedeuten gemeinschaftliche Wohnformen auch regelmäßig weniger Flächenverbrauch für mehr BewohnerInnen. Daher will ich solche Wohnformen, etwa durch städtebauliche Verträge bei Vergaben oder in der Bauleitplanung, privilegieren. Gerade solche Wohnprojekte die Rendite-Interessen ausschalten können und daher nachhaltiger Wirtschaften als kommerziell vermieteter Raum. Dies betrifft übrigens private Baugruppen, Tiny Houses aber auch den „klassischen“ Genossenschaftssektor gleichermaßen.

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Antworten vom OB Kandidaten Heiko Meyer

Heiko Meyer (HM): Liebes Wohnprojekt-Unfug-Team, vielen Dank für Eure Anfrage.

Kommentar Wohnprojekt Unfug (WU): Wir danken Herrn Meyer für seine Antworten auf unsere Fragen.

  • Wie stehen sie zum Leben in alternativen Wohnkonzepten und dem Leben in Bauwagen / Tiny Houses?

HM: Ich halte TinyHouses für eine sehr spannende und innovative Wohnlösung.

WU: Wir stimmen Herrn Meyer natürlich in dieser Aussage zu.
Sie bleibt allerdings sehr allgemein und wir hätten uns weitergehende Informationen über seine Haltung zum Thema Leben in Bauwagen / Tiny Houses gewünscht.

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Antworten vom OB Kandidaten Don William Kerber

Die gestellten Fragen haben wir Donnerstag veröffentlicht.

Don William Kerber (DWK): Liebes Wohnprojekt Unfug, Ihr seid mir bekannt aus einer der Stadtratssitzung bei denen ich als Zuschauer dabei gewesen war, als Mädge euch rausschmeissen lassen wollte und Ihr dann irgendwann (mehr oder weniger freiwillig) gegangen seid. Bis heute habe ich seine harte Reaktion nicht nachvollziehen können. Ich glaube leider, dass die Mehrheit eine ablehnende Meinung über das Wohnprojekt Unfug hat (zumindest in einigen politischen Kreisen), was sich mir nicht erschließt und dies Mädge dazu hinreißen ließ, so mit Ihnen umzugehen?

Kommentar Wohnprojekt Unfug (WU): Wir haben uns monatelang mit allen demokratischen Fraktionen zusammengesetzt und Lösungen diskutiert. Uns haben alle demokratischen Fraktionen Unterstützung zugesagt. Im Bauausschuss und im nicht-öffentlichen Verwaltungsausschuss haben sie aber ihr Wort gebrochen und am Ende zwei Familien obdachlos gemacht. Leider berichtet die Landeszeitung sehr einseitig. Unsere Richtigstellungen und Leser*innenbriefe werden kaum gedruckt.

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Antworten von OB Kandidatin Claudia Kalisch (Grüne)

Die gestellten Fragen haben wir Donnerstag veröffentlicht.

Claudia Kalisch (CK): Ich unterstütze alternative Wohnformen. Wenn ich Oberbürgermeisterin werde, werde ich diese Wohnformen besser fördern. Sie bieten eine Möglichkeit, günstigen und nachhaltigen Wohnraum zu schaffen.

Kommentar wohnprojekt Unfug (WU): Wir begrüßen, dass auch Frau Kalisch alternative Wohnformen und Projekte unterstützen möchte.

CK: Ich werde stets ein offenes Ohr für Wohnprojektgruppen haben und sie in Rahmen meiner Möglichkeiten auch unterstützen. Bauland beispielsweise soll nach dem Konzeptverfahren vergeben werden, damit Wohnprojekte auch weiterhin ihren Platz in der Stadt finden können. Für mich gehören alternative Wohnformen zum Stadtbild und Stadtleben dazu.

WU: Wir unterstützen diesen Ansatz und hoffen, dass Lüneburg noch viele weitere Wohnprojekte ermöglicht. Für uns gehören alternative Wohnformen zum Stadtbild und Stadtleben dazu

CK: Eine Duldung für das Wohnprojekt Unfug werde ich rechtlich prüfen lassen. Langfristig gilt es den Flächennutzungsplan zu ändern.

WU: Eine Duldung kann nur ein erster Schritt sein. Wir wünschen uns auch ein rechtlich sicheres Vorgehen.

CK: Als Oberbürgermeisterin würde ich mir die Akte zum Wohnprojekt Unfug sehr genau ansehen und mich mit dem Baudezernat beraten, welcher rechtlich sichere Weg zur dauerhaften Etablierung für Unfug möglich wäre. Die Fraktion der Grünen hat das Wohnprojekt Unfug und auch andere Wohnprojekte immer unterstützt.

Liebe Grüße, Claudia Kalisch

WU: Wir unterstützen gerne bei der Umsetzung einer rechtlichen Absicherung von Unfug inklusive Bauwagen. Die GRÜNEN haben uns immer unterstützt. Wir rechnen damit, dass wir bei Frau Kalisch und auch der neuen Fraktion ein offenes Ohr finden und weiterhin gut zusammenarbeiten werden.

Liebe Grüße, Wohnprojekt Unfug

Besuch von Claudia Kalisch beim Wohnprojekt Unfug, Sommer 2021

Antworten von CDU OB Kandidatin Monika Scherf

Monika Scherf (MS): Guten Tag an das Team von Unfug! Vielen Dank für Ihre Fragen – hier kommen meine Antworten

Kommentar Wohnprojekt Unfug (WU): Wir hatten ein konstruktives Gespräch mit Frau Scherf und konnten auch ein paar Gerüchte, die über Unfug herrschen, klarstellen.

  • Wie stehen sie zum Leben in alternativen Wohnkonzepten und dem Leben in Bauwagen / Tiny Houses?

MS: Lüneburg lebt von der Vielfalt und sollte somit auch alternativen Wohnformen Raum geben. Ob, wo und wie weiterer Raum bzw. Fläche zur Verfügung gestellt werden soll, entscheidet am Ende eine Mehrheit im neu gewählten Stadtrat.

WU: Verwaltungstechnisch ist das eine richtige Antwort. Problem ist nur, dass im Rat kaum Menschen vertreten sind, die Wohnprojekte gegründet haben oder in solchen Leben. Die Frage nach alternativen Lebensformen ist eben nicht nur eine rein technische, sondern eine politische. Wir hoffen, dass Frau Scherf als Bürgermeisterin offen für alternative Wohnprojekte wirbt und damit auch das Abstimmungsverhalten des Rates prägt.

  • Wie werden sie als OB*in alternative Wohnkonzepte (nachhaltig, bezahlbar) aktiv fördern und begünstigen?
  • Welche Rolle haben Wohnprojekte in Ihrem Konzept zur Stadtentwicklung Lüneburgs?
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Antworten von SPD OB Kandidatin Pia Steinrücke

Die gestellten Fragen haben wir bereits veröffentlicht.

Pia Steinrücke (PS): Liebe Bewohner*innen und Mitglieder des Projektes Unfug, vielen Dank nochmal für den guten und konstruktiven Austausch, den ich zukünftig gern fortführen möchte.

Kommentar vom Wohnprojekt Unfug (WU): Unfug war immer gesprächsbereit und wird es auch in Zukunft bleiben. Wir haben uns über den Besuch von Pia Steinrücke und Jakob Blankenburg gefreut.

PS: Ich unterstütze alternative Wohnformen und -projekte. Sie können einen wichtigen Beitrag dazu leisten, günstigen, nachhaltigen, inklusiven und generationsübergreifenden Wohnraum zu schaffen. Sie sind ein wichtiger Bestandteil meines Konzepts zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für alle in Lüneburg. Dies gilt ausdrücklich auch für das Wohnprojekt „UNFUG“.

WU: Wir freuen uns über das Bekenntnis zu alternativen Wohnprojekten. Wichtig ist es uns, dass es nicht einen separaten Platz für Bauwägen gibt, sondern sie dort ermöglicht werden, wo kein (sozialer) Wohnungsbau möglich ist. Für uns gehört das Leben im Bauwagen zum Stadtbild dazu.

PS: Sollte ich zur Oberbürgermeisterin gewählt werden, werde ich mich dafür einsetzen, dass …
… alle Möglichkeiten geprüft und umgesetzt werden, alternativen Wohnprojekten einen sicheren Rechtsrahmen zu gewähren und ihre Entwicklung zu fördern.

WU: Ein Gutachten zeigt verschiedene Wege der rechtlichen Absicherung von Unfug. Der Brandschutzmeister, die untere Naturschutzbehörde und andere Ämter gaben grünes Licht. Aus der Akte geht jedoch hervor, dass der bisherige OB Unfug aktiv bekämpft hat und ein teures Anwaltsbüro aus Hannover damit beauftragt wurde Unfug möglichst zu verhindern. Wir erwarten, dass der Vertrag mit dem Anwaltsbüro gekündigt wird, Steuermittel gespart werden und wir uns wieder an einen Tisch setzen.

PS: … in Bezug auf das Projekt „UNFUG“ ein Schlussstrich unter die Auseinandersetzungen der letzten Monate und Jahre gezogen wird und es einen gemeinsamen Neuanfang und einen respektvollen Umgang miteinander gibt, der die konstruktive Suche nach Lösungen ermöglicht, in welchem Rahmen „UNFUG“ bestehen bleiben, sich erweitern und etablieren kann.

WU: Wir sind gespannt auf die Zusammenarbeit mit vielen neuen Gesichtern im neuen Rat. Unabhängig davon, ob Frau Steinrücke Oberbürgermeisterin wird, stehen wir – wie zuvor auch – für konstruktive Lösungen bereit und werden die neue SPD-Fraktion zu Gesprächen einladen.

PS: Bei weiteren Fragen stehe ich gern zur Verfügung und freue mich über den zukünftigen Austausch.
Viele Grüße
Pia Steinrücke

WU: Wir freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit mit Frau Steinrücke.
Liebe Grüße,
Wohnprojekt Unfug

Fragen an die OB-Kandidat*innen

In den letzten eineinhalb Jahren prägte der Konflikt um unser Wohnprojekt Unfug die Politik in der Stadt mit. Nach der Kommunalwahl erwarten wir nicht nur einen neuen Oberbürgermeisterin, sondern auch viele neue Gesichter im Rat. Wir haben aus diesem Anlaß den OB-Kandidatinnen ein paar Fragen zum Thema Wohnpoltik im allgemeinen und Unfug im speziellen gestellt.

Wir werden die nächsten Tage die Antworten der Kandidat*innen auf die Fragen veröffentlichen und kommentieren.

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