Unfug Bleibt! – Kundgebung und Aktionstag für den Erhalt linker Wohn- und Freiräume
Pressemitteilung vom 25.05.2020
Das räumungsbedrohte Wohnprojekt Unfug „unabhängig gemeinsam und frei leben“ ruft am Samstag 30.05.2020 zu einem Aktionstag und einer Kundgebung am Marktplatz in Lüneburg auf. Mit baurechtlichen Vorwänden soll ein linker Wohn- und Freiraum beseitigt werden. Der Protest dagegen formiert sich.
Der Aktionstag am 30.05.2020 findet sowohl zentral in Lüneburg mit einer Kundgebung am Marktplatz um 17 Uhr als auch dezentral mit Online-Aktionen unter dem Hashtag #unfugbleibt statt.
Für Unfug-Mitbegründerin und Bewohnerin Jana Mederike Warnck steht die Verteidigung von Unfug in einem gesamtstädtischen Entwicklungskontext: „Die Stadt wird immer weiter ausverkauft, die Mieten sind seit Jahren unbezahlbar, daher werden Freiräume immer weiter eingeengt. Mit der Gründung von Unfug haben wir dem Trend etwas entgegensetzt und bezahlbaren, inklusiven und gemeinschaftlichen Wohnraum geschaffen. Der Politik und vor allem dem Oberbürgermeister Mädge sind wir ein Dorn im Auge, weil wir ein linkes Projekt voller Menschen sind, die sich aktiv und offensiv in das Stadtgeschehen einmischen. Ob Antifa-, Umwelt- oder Recht auf Stadt-Demo, Unfug ist dabei! Das schmeckt dem OB Mädge nicht! Daher kommen diese absurden Angriffe auf Unfug.“
Sven Schupp verdeutlicht, dass es sich hier um einen politischen und keinen baurechtlichen Konflikt handelt: „Wir haben über ein Jahr lang Gespräche mit der Politik gesucht, um Kompromisse zu finden. CDU, FDP und SPD machten deutlich, dass sie uns nicht haben wollen, weil wir unbequem sind. So lassen wir uns aber nicht abspeisen. Gemeinsam mit vielen anderen Akteur*innen werden wir unseren Protest auf die Straße tragen. Der Angriff auf Unfug ist ein Ausdruck des gesellschaftlichen Rechtsrucks. Es geht hier nicht allein um Unfug, sondern um die Frage, wie wir hier leben wollen. CDU, FDP und SPD stehen für ein autoritär regiertes Lüneburg, wir bilden gemeinsam mit anderen einen Gegenpol und stehen für ein offenes, aktives und solidarisches Lüneburg.“