Pressemitteilung der Unfug-Bewohner*innen zu den neuen Entwicklungen in der Auseiandersetzung um die Bauwagen auf dem Grunstück.
Der Fachbereich Stadtentwicklung der Hansestadt Lüneburg verschickte einen Brief an Unfug, in dem baurechtswidrige Zustände moniert wurden. Im Kern droht die Verwaltung mit einer „kostenpflichtigen bauordnungsrechtlichen Verfügung“, also der Räumung der Bauwagen.
Luzie Glock bringt die Irritation bei Unfug auf den Punkt: „Wir führen seit Wochen intensive Gespräche mit der Politik. Parteiübergreifend wird unser inklusives, nachhaltiges und gemeinschaftliches Konzept gelobt. Wir alle sind uns einig, dass unsere Stadt mehr solcher Ansätze braucht. In öffentlichen Veranstaltungen zu alternativen Wohnprojekten äußerte sich die Stadt stets positiv. Umso irritierter sind wir über den Brief der Verwaltung.“
Unfug hat sofort das Gespräch mit der Politik gesucht und erneut wurde fraktionsübergreifend Bestätigung und Unterstützung zugesagt. „Wir gehen den eingeschlagenen Weg weiter, weil er erfolgsversprechend ist. In den Gesprächen wurde Bezug auf die Tiny-House-Bewegung und den Bedarf nach alternativen Wohnformen genommen. Die Politik, so unser Eindruck, fragt sich nicht ob, sondern wie sie alternative Wohnformen wie Unfug absichern und fördern kann. Wir hoffen, die Stadt nimmt in diesem Prozess eine partnerschaftliche Rolle ein“, so Bewohner Sven Schupp.
Das Wohnprojekt Unfug (Unabhängig, frei und gemeinsam Wohnen) existiert seit Anfang 2018. Auf dem erworbenen Grundstück wohnen zehn Menschen, sowohl in einem Haus als auch in Bauwagen auf dem Grundstück. Das Projekt versteht sich als politisch und hat ein inklusives Wohnkonzept.