Die LZ hat gestern über die #UnfugBleibt Kundgebung berichtet.
Es gibt auch ein Video.
Heute ist darüber hinaus ein Leserbrief erschienen:
Zum LZ-Artikel vom 25. Mai „Bauwagenplatz Unfug droht das Aus“
Es ist wie bei der beliebten Satire von Extra3, ein Beispiel für den ganz realen Irrsinn. Im idyllischen Lüneburg gibt es ein Wohnprojekt mit Haus und Bauwägen. Geht gar nicht findet die Stadt, da es sich laut Flächennutzungsplan um eine Friedhofsfläche handeln würde. Zu der soll man 30 Meter Abstand halten. Zwar wird das Gelände seit über 100 Jahren als Wohnfläche genutzt, auch die Gebäude sind innerhalb der 30 Meter errichtet. Mit den Bauwagen soll dennoch Schluss mit Lustig sein.
Rechtlich ist das alles eine Grauzone, die Stadt hat gesetzlich keinen Druck. Das Projekt stört keine Totenruhe, ist keine Beeinträchtigung für den Naturschutz, auch Brandvorschriften werden eingehalten. Egal, Ordnung muss eben sein. Schade nur, dass es das Ende des Wohnprojekts bedeuten würde. Damit das Ende eines Zuhauses von rund einem Dutzend Menschen, die hier sozial, inklusiv sowie intergenerativ zusammenleben und mit ihren Familienfesten den Stadtteil bereichern.
Leider taugt das Beispiel nicht für die Fernsehserie, da es sich nicht um verbohrte Bürokraten handelt, die ihre Ordnungsverliebtheit gegen alle Vernunft durchsetzen. Der Oberbürgermeister Mädge mag das Wohnprojekt „Unfug“ nicht, das ist kein Geheimnis. Auch mag er den dort wohnhaften Ratsherren der Partei DIE LINKE nicht, weil ihm dieser regelmäßig auf der Nase rumtanzt. Auch das ist kein Geheimnis. Und so werden politische Fehden im idyllischen Lüneburg eben außerhalb des Rats ausgetragen, auch wenn man dafür Menschen die Heimat nimmt.
Robert Rotkilch, Lüneburg